Samstag, 30. Juli 2016

Glücklichmacher - Sauerbraten mit Spätzle und karamellisierten Karotten


Zugegeben, das klingt auf den ersten Blick für eine Campingküche ein wenig aufwendig. Ist es aber nicht. Zudem, was bedeutet schon eine Stunde Küchenarbeit, wenn man dadurch seine Frau an einem kalten Abend in den Anden glücklich machen kann.
Die Vorbereitung beginnt schon 2 Wochen vor dem glücklich machen. Wenn Du an einem schönen Stück Rinderbraten, am besten aus der Keule, vorbei kommst, dann greif zu. Zusammen mit einem Lorbeerblatt, 2 Nelken, einigen Scheiben Karotten und einigen Pfefferkörner in eine gut verschließbare Plastiktüte (Zippi) geben und mit Essig auffüllen. Luft rausdrücken und gut verschliessen und dann ganz unten im Kühlschrank vergraben. 
Jetzt hast du erst mal 2 Wochen Ruhe.
Am Tag X beginnt dein Einsatz ca. 3 Stunden vor dem Essen. Den Sauerbraten 1 Stunde vor dem Kochen aus dem Kühlschrank nehmen. Trocken tupfen und akklimatisieren lassen. Die Essig Marinade nicht wegschütten.
Tipp: Wenn ich Spätzle mache, mache ich immer doppelt so viele wie wir essen. Die fertigen Spätzle lassen sich gut im Kühlschrank für einige Tage aufbewahren. Also doppelt so viel Mehl nehmen.
Das Mehl, 3 Eier, Salz und mit so viel kaltem Wasser wie notwendig, mit einer Gabel zu einem zähen Teig verrühren und ein wenig ruhen lassen.
Die meisten Overlander besitzen nur einen zweiflammigen Kocher und in der Regel einen Topf und eine Pfanne. In dem Topf Wasser aufsetzen und kräftig salzen. Bis das Wasser kocht eine Zwiebel und eine Karotte schälen, beides halbieren und in der Panne mit dem Bratenstück, dass du vorher gut mit Salz und Pfeffer bestreut hast, kräftig auf allen Seiten anbraten. Während der Braten brutzelt, hast du Zeit die Spätzle zu machen. Das Wasser im Topf sollte nicht kochen, sondern nur sieden. Ach ja, um richtige Spätzle zu machen brauchst du natürlich einen Spatzenhobel oder ein Spätzlesieb wie ich es verwende. Wenn du beides nicht hast, dann mußt du die Spätzle vom Brett schaben. Wenn du das kannst, brauchst du eh nicht mehr weiter lesen, dann weißt du wie man Spätzle macht.

Das Sieb auf den Topf und nicht zu viel Teig in das Sieb gießen und dann mit einem Teichschaber den Teig durch das Sieb streichen.

 Das leere Sieb auf die Teilschüssel stellen und die Spätzle kurz umrühren. Wenn die Spätzle schwimmen, nach einer Minute mit einem Schaumlöffel die Spätzle abschöpfen und in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis der ganze Teig aufgebraucht ist. Die fertigen Spätzle abtropfen lassen und bei Seite stellen. 
Inzwischen ist der Braten auch von allen Seiten gut angebraten. Denn Topf waschen, trockenen und mit ein wenig Öl wieder erhitzen und den Braten mit Zwiebel und Karotte in den Topf geben.
Die Bratensatz in der Pfanne mit einem Teil der Essigmarinade ablöschen, Wasser dazugeben und kräftig aufkochen. Mit einem Holzkochlöffel den Bratensatz in der Pfanne lösen und dann den Bratensaft zum Fleisch geben. Den Topf mit Wasser auffüllen bis der Braten halb bedeckt ist. Das Lorbeerblatt, die Nelken, Pfefferkörner und Karotten von der Marinade dazu geben und zugedeckt bei kleiner Flamme eineinhalb bis zwei Stunden schmoren lassen. Wer will kann noch einen Fleischbrühwürfel dazu geben.
Eine Stunde Pause, danach Karotten schälen, würfeln, mit gleich viel Salz und Zucker bestreuen und in Butter zugedeckt in der Pfanne bei kleiner Flamme schmoren. Wenn sie gar sind, bei Seite stellen und in der Pfanne die Spätzle in Butter anbraten. Die Soße mit Salz, Pfeffer und der Essigmarinade abschmecken, und noch einige Minuten kochen. Wer will kann die Soße mit Mehl ein wenig andicken. Dazu ein Teelöffel Mehl mit kaltem Wasser verrühren und dann in die Soße einrühren. Noch mal kräftig aufkochen und es kann serviert werden.

Übrigens, man kann auch Männer damit glücklich machen.

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